Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Softwarearchitektur hat viel mit der Architektur von Gebäuden gemeinsam. Sicher gibt es Spezialisten für Küchen. Zweifellos sollten die sanitären Anlagen von den entsprechenden Fachleuten installiert werden. Doch wie wird aus den vielen Einzelteilen ein Projekt, dass den Bauherrn begeistert?
Damit Bauherrn begeistert werden können, müssen an erster Stelle ihre Anforderungen stehen. Immer gibt es Wünsche und Bedürfnisse – aber auch Umgebungsbedingungen und bestehende Einflussfaktoren.
Auch die Qualität des Systems ist den meisten Bauherrn wichtig – aber was bedeutet eigentlich Qualität? Qualitätsszenarien – also die Erwartungen des Kunden in seiner Sprache – bilden die Grundlage für die weitere Eingrenzung der möglichen Lösungsarchitektur.
Wenn ich die Softwarelösung selbst entwickle: welche Kenntnisse und Fähigkeiten haben meine Entwickler? Sind sie gewohnt agil zu arbeiten und gespannt auf neue Technologien oder nutzen lieber Bewährtes?
Eine der wichtigsten Fragen aber ist: in welcher Phase befindet sich eigentlich mein Unternehmen? Bin ich ein Start-up, dass möglichst schnell eine Idee testen will, um dann durch Nutzerfeedback zu lernen? Oder habe ich bereits ein erfolgreiches Modell gefunden und muss nun den (meist unvermeidlichen) Weg der Konsolidierung der Softwareinfrastruktur gehen?
All diese Faktoren gilt es zu berücksichtigen. Dann stehen am Ende eine (oder mehrere) mögliche Lösungsarchitekturen. Auch diese gilt es nicht in Stein gemeißelt zu sehen. Die Lösungsarchitektur, die gut genug ist um zu starten, ist die richtige! Sie ist entscheidend für den Erfolg, denn sie bietet allen Beteiligten – vom DevOps über den Entwickler bis zum UX- Designer – Orientierung bei ihren täglichen Entscheidungen – und…
..jede Entscheidung sollte begründet sein!
Diese Begründungen stellen oft eine Abwägung dar, die auch gut dokumentiert werden sollte. Niemals sollte eine Technologie zum Selbstzweck eingesetzt werden: Es muss immer zuerst ein Problem geben, dass durch eine Technologie gelöst wird.
Dann wird das Projekt den Bauherrn langfristig überzeugen!